Reiseinformationen - Schutz: Sonnenbrille


Sonnen- und Blendschutz: Die richtige Sonnenbrille

Bildquelle: Denis Zimmer

Sonnenbrillen als Schutz vor UV-Strahlung
Im Sommer reisen viele Menschen der Sonne entgegen und verbringen ihren Urlaub in südlichen Ländern. Der Winterurlaub wird hingegen oft zum Skifahren genutzt. Auch hier ist man starker Sonnenstrahlung ausgesetzt – vor allem im Gesicht. Da ist es wichtig, sich um einen guten Sonnenschutz zu kümmern, um gegen UV-Strahlung gewappnet zu sein. Der Sonnenschutz hört aber bei der Sonnencreme nicht auf. Auch die Augen sind durch Licht des ultravioletten Spektrums gefährdet. Im Gebirge ist die Intensität der Strahlung noch höher als am Strand. Viele Reisende achten bei der Wahl ihrer Sonnenbrille nicht auf einen guten UV-Schutz oder lassen sich von Mythen in die Irre führen. Wie wichtig der Sonnenschutz für die Augen ist, zeigen die möglichen Folgen, die ein zu geringer Schutz haben kann.

Sind unsere Augen zu lange dem Sonnenlicht ausgesetzt, können sich die Binde- oder Netzhaut entzünden und bleibende Schäden hinterlassen. Die Hornhaut kann durch "Verblitzung" einen schmerzhaften Sonnenbrand erleiden. Diesen bemerkt man jedoch oft erst einige Stunden nach dem „Sonnenbad“. Gerötete, verspannte oder tränende Augen sind erste Anzeichen für eine so genannte "Schneeblindheit". Bei einem „Sonnenbrand“ der Hornhaut sollte der Arzt aufgesucht werden, meist helfen Salbenverbände und Bettruhe. Zudem sollte man seine Augen in den nächsten Tagen keiner direkten Sonnenstrahlung mehr aussetzen. Auf der Linse kann zu starke Sonneneinstrahlung zu einer Veränderung der Eiweiße führen, woraus sich frühzeitig ein Grauer Star entwickeln kann. Dabei legt sich ein Grauschleier über die Linse und die Sehschärfe nimmt ab. Ein Grauer Star kann operativ durch das Einsetzen einer Kunstlinse entfernt werden.

Bildquelle: Denis Zimmer

Am problematischsten sind die Folgen, die auf der Netzhaut entstehen können. Gelangen UV-Strahlen an die Netzhaut können sich Ablagerungen bilden, so genannte Drusen und die Netzhaut kann sogar "gerinnen". Dies kann bis zur Erblindung führen. Eine solche Zerstörung der Netzhaut kann bei sehr intensiver Sonneneinstrahlung sogar innerhalb weniger Sekunden erfolgen. Um solche Schäden zu verhindern, ist ein guter Schutz der Augen notwendig.

Leider glauben viele Menschen immer noch dem Mythos, demzufolge eine Sonnenbrille umso mehr vor UV-Strahlen schützt, je dunkler sie ist. Der UV-Schutz hat jedoch rein gar nichts mit der Intensität der Tönung zu tun, sondern mit der Qualität des Materials. Nur hochwertige Gläser, die keine Schlieren, Blasen oder Einschlüsse aufweisen, sorgen für ausreichenden Schutz vor UV-Strahlung. Dabei ist es egal, ob es sich um mineralisches Glas oder ein Kunststoffglas handelt. Das Glas sollte zudem nicht in sich nachgeben, wenn man leicht mit dem Finger drauf drückt. Beim Durchblick muss ein fixierter Gegenstand aus jedem Blickwinkel heraus unverzerrt zu erkennen sein.

Achten Sie beim Kauf einer Sonnenbrille unbedingt auf das CE-Zeichen auf der Innenseite des Brillenbügels. Dieses zeigt, dass die Brille den Sicherheitsforderungen der EU entspricht. Weist Ihre Wunschsonnenbrille dieses Zeichen nicht auf, dann lassen Sie lieber die Finger davon. Ein weiterer Indikator für einen guten UV-Schutz ist das Zeichen UV-400. Dieses zeigt, dass Lichtwellen bis zu 400 Nanometer absorbiert werden. Damit sind Sie vor UVA-, -B- und –C-Strahlen geschützt. Leider gibt es keine unabhängige Behörde, die die Vergabe dieser Zertifikate kontrolliert. Wenn Sie sich nicht sicher sind, dann lassen Sie Ihre Sonnenbrille von einem Optiker testen.
Die Gläser bieten Ihnen den Schutz von vorne. Damit können nach wie vor UV-Strahlen von der Seite und von oben an die Augen gelangen. Um auch davor geschützt zu sein, bieten sich Sonnenbrillen mit breiten Bügeln für die Seiten und eine Kappe oder ein Hund mit Krempe für den Schutz von oben an.                                                                     

Die richtige Sonnenbrille schützt vor Blendung
Sonnenstrahlung kann gerade beim Skifahren oder auch bei verschiedenen Wassersportarten gefährlich werden, wenn man mögliche Hindernisse nicht rechtzeitig erkennt. Aber auch am Strand ist es nicht sehr angenehm, wenn man kaum etwas erkennen kann. Daher ist nicht nur der UV-Schutz, sondern auch der Schutz vor Blendung relevant. Warum brauchen Sie dann aber nicht immer gleich eine Sonnenbrille, wenn mal die Sonne scheint? Die Augen können sich den verschiedensten Lichtverhältnissen anpassen. Je heller es wird, desto stärker zieht sich die Pupille zusammen und reduziert damit den Lichteinfall auf das Auge. Das ist aber nur bis zu einem gewissen Grad möglich. Wird die Sonneneinstrahlung zu intensiv, kann sich das Auge nicht mehr selbständig vor der Blendung schützen und wir müssen „nachhelfen“.

Aber welche Unterschiede und Raffinessen gilt es beim Kauf einer Sonnenbrille zu beachten?

Letztlich sollten Sie sich eine Sonnenbrille zulegen, die auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Denn nicht jede Sonnenbrille ist für jede Situation geeignet. Allen voran gibt es verschiedene Tönungsgrade für die Gläser. Die fünf verschiedenen Abstufungen sind für jeweils unterschiedliche Lichtverhältnisse gedacht. Die Kategorie 0 bietet kaum Blendschutz und ist eher für abends geeignet, wenn die Sonnenstrahlung immer weiter abnimmt. Kategorie 1 absorbiert 20 - 57 % der Sonnenstrahlen und ist damit besonders für bewölkte Tage geeignet. Für unsere Breitengrade eignet sich vor allem die Kategorie 2 mit einem Lichtschutz von 57 – 82 %. Mit Kategorie 3 erhält man bereits eine starke Tönung, die gerade für den Strandurlaub aber auch zum Skifahren geeignet ist. Die dunkelste Kategorie lässt beinahe kein Licht mehr nur und ist vor allem für Bergsteiger in Hochgebirgen und Gletscherregionen gedacht. Mit dieser Tönung sollte man auf keinen Fall Autofahren!

 

Hinweise:

Fazit
Um die Augen umfassend vor der Sonne zu schützen, ist es wichtig, eine auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Sonnenbrille auszuwählen.


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MG, HEF, 28.09.2018



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