Reiseinformationen - Rheuma


Rheuma

Die wichtigste Erkrankung des sogenannten rheumatischen Formenkreises ist die rheumatoide Arthritis. Etwa 800.000 Menschen in Deutschland leiden darunter. Erkrankungen können in allen Altersgruppen auftreten, vor allem jedoch im Alter zwischen 55 und 75 Jahre. Das Leiden verläuft in der Regel schubweise. Ein Erkrankungsschub kann Wochen bis Monate dauern. Neben den Fingergelenken kommt auch ein Befall anderer Gelenke vor. Zum Beispiel können zusätzlich Fuß-, Hüft-, Knie- und Schultergelenke betroffen sein.


Besonderheiten bei der Reisevorbereitung
Ihr behandelnder Arzt kann bereits in der Planungsphase hinzugezogen werden. Neben der Klärung der Reisefähigkeit kann er auch bei der Zusammenstellung der Reiseapotheke helfen. Alle Medikamente des täglichen Bedarfs sollten in ausreichender Menge mitgeführt werden. Da außerhalb Mitteleuropas i.d.R. nicht mit einer sicheren Medikamentenversorgung gerechnet werden kann, können auch Medikamente zur Behandlung eines akuten Schubes mitgeführt werden. Dies erfordert aber auch konkrete Handlungsanweisungen von Seiten des Arztes, wann und wie die Medikamente eingenommen werden müssen. Zur Kühlung schmerzender Gelenke können Coolpacks o.ä. mitgeführt werden. Da Rheumapatienten häufig hochwirksame Medikamente einnehmen, sollte vor der Anwendung von Malariamedikamenten (Prophylaxe oder Notfallmittel) u.a. geklärt werden, ob der Leber, die das Hauptstoffwechselorgan für den Medikamentenabbau darstellt, die zusätzliche Belastung zugemutet werden kann. Insgesamt besteht durch bestimmte Medikameten (z.B. Methotrexat) ein erhöhtes Infektionsrisiko. Daher sollte rechtzeitig (mindestens 5 Wochen) vor Reise an die empfohlenen Schutzimpfungen gedacht werden. Ist die Reise noch nicht gebucht, kann gezielt nach Urlaubszielen ohne Malariarisiko gesucht werden (z.B. Seychellen). Vor allem Reisen in Gebiete mit Gelbfieberrisiko können problematisch sein, da eine Gelbfieberimpfung bei medikamentöser Hemmung des Immunsystems nicht durchgeführt werden darf.

Klimabedingungen
Die Klimabedingungen am Reiseziel können die Beschwerden günstig oder ungünstig beeinflussen. Es gilt der Spruch „cold and wet is bad, warm and dry is good“. Nasskalte Luft kann die Beschwerden verstärken, ein warmes trockenes Mittelmeerklima wirkt günstig. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann die positiven Effekte der Wärme abschwächen. Rheumapatienten sollten sich möglichst wenig der direkten Sonnenstrahlung aussetzen, da medikamentenbedingt (z.B. bei Wirkstoff Methotrexat) das Risiko für bösartige Hauterkrankungen erhöht ist.

Fazit

Eine sorgfältige Abstimmung mit dem behandelnden Rheumatologen in Verbindung mit einer reisemedizinischen Beratung am besten noch vor Buchung eines konkreten Reiseziels sind eine gute Grundlage für einen erholsamen, stressarmen und gesundheitsfördernden Aufenthalt im Reiseland. Als Ziele bieten sich vor allem Küstengebiete und trockene Höhenlagen mit möglichst stabiler Wetterlage an. Sonniges Wetter ist günstig, sofern eine direkte UV-Bestrahlung vermieden wird.

Quellen

RMZ, 23.05.2018



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