Fachinformationen - Babesiose


Babesiose


Erreger:

Babesia spez. (Protozoa, Sporozoa)
Verbreitung:
Babesia microti: USA, endemisch auf einigen Inseln der Neuenglandstaaten Babesia divergens: Europa (Frankreich, GUS, Irland), vereinzelt in Kalifornien, Mexiko.
Infektionsweg:
Die Übertragung erfolgt durch Zeckenstich. Eine Übertragung durch Bluttransfusionen ist ebenfalls möglich.
Inkubationszeit:
sehr unterschiedlich (1 Woche bis 1 Jahr).
Symptomatik:
Die schwere Symptomatik der Krankheitsfälle in Europa ist gekennzeichnet von hohem Fieber, hämolytischer Anämie, Hämoglobinurie und dadurch bedingtem Nierenversagen. Alle beschriebenen Fälle traten auf nach Splenektomie und waren mit einer hohen Letalität behaftet. In den USA wird ein eher mildes Krankheitsbild beobachtet. Die protrahiert verlaufende Erkrankung beginnt schleichend mit Fieber, Schüttelfrost, Myalgien, geringgradiger hämolytischer Anämie. Auch bei der von B. microti hervorgerufenen Form leiden splenektomierte Patienten unter ausgeprägterer Symptomatik. Bei immunkompetenten Patienten verläuft die Infektion wahrscheinlich meist asymptomatisch. Eine langanhaltende Parasitämie wird sowohl bei klinischen als auch bei subklinischen Verläufen nachgewiesen. Letalität: hoch bei splenektomierten Patienten, die unter einer Infektion mit B. divergens leiden.
Diagnostik:
Nachweis des intraerythrozytär gelegenen Parasiten im Blutausstrich oder im Dicken Tropfen.
Differentialdiagnose:
Malaria tropica
Therapie:
Milde Fälle symptomatisch oder Atovaquone mit Azithromycin. Bei ausgeprägter Symptomatik: Versuche mit Clindamycin plus Chinin, oder Pentamidin plus Cotrimoxazol. Bei splenektomierten Patienten mit hoher Parasitämie evtl. Austauschtransfusion.
Prophylaxe, Immunität:
Vermeiden von Zeckenstichen. Splenektomierten Patienten sollte abgeraten werden, sich in den Sommermonaten in bekannten Endemiegebieten aufzuhalten.
Gesetzliche Regelungen:
Es besteht keine Meldepflicht nach IfSG.



 

RMZ, 23.03.2023



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