Reiseinformationen - Bleivergiftung Nigeria 2011


Bleivergiftung in Nigeria

In Nigerias nördlichem Bundesstaat Zamfara wurde im März 2010 eine Massenvergiftung der Bevölkerung bekannt.

Zahlreiche Personen, insbesondere Kinder, und auch Wasser und Böden wurden durch Bergbauaktivitäten mit Blei belastet, insbesondere in den Local Government Areas (LGA) Anka, Bukkuyum und Maru. Insgesamt sind mindestens 43 Dörfer erheblich betroffen. 2010 lag die Sterblichkeitsrate der Kinder mit schwerer Bleivergiftung bei 43%. Durch Behandlung der Kinder mit Blei-bindenden Medikamenten (Chelaten) im Rahmen internationaler Hilfsmaßnahmen konnte die Sterblichkeitsrate 2011 bisher auf 1% gesenkt werden. Bei Kindern, die eine akute Belastung überleben, oder die unter chronischer Bleibelastung leiden, verursacht Blei u.v.a. bleibende Hirnschäden.

Die durchschnittliche Belastung der Kinder in den betroffenen Dörfern lag 2010 bei 119 μg/dl Blut. Allein in der Stadt Bagegea (Anka LGA) sollen 2011 noch 1.500 Kinder betroffen sein und auf Therapie warten, die aber nur Sinn machte, wenn das Lebensumfeld saniert würde. 

Bereits Konzentrationen von weniger als 10 μg/dl sind umgekehrt proportional zur messbaren Intelligenz (IQ) des Kindes. Steigen die Konzentrationen über 10 μg/dl kommt es zu bleibenden Verminderungen des IQ, und bei über 30 μg/dl zu schweren hirnorganischen Störungen.

In Bodenproben wurden 2010 über 100.000 ppm Blei in der Umgebung von Häusern gefunden. Zum Vergleich: der Grenzwert in den USA wurde auf 400 ppm festgelegt.

In der Region wird bleichreiches Erz verarbeitet und daraus u.a. Gold gewonnen. Andere Schwermetallbelastungen u.a. Quecksilber sind bei einer Goldgewinnung sehr wahrscheinlich.

Quelle und weitere Information

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HEF, MG, 01.08.2012



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