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Fachinformationen - Diphyllobothriasis


Diphyllobothriasis (Fischbandwurmbefall, Grubenkopfbandwurmbefall)


Erreger:

Diphyllobothrium spez., D. latum, D. pacificum (Helminthen, Cestoda)
Verbreitung:
Seenreiche Regionen in subtropischen, gemäßigten und subarktischen Klimazonen. Endemische Häufungen der Erkrankung wurden verstärkt bei einigen Eskimostämmen in Alaska und Kanada beobachtet.
Infektionsweg:
Aufnahme der infektiösen Larven durch den Verzehr von rohem oder ungenügend gekochtem Süßwasserfisch. Generell können alle fischfressenden Säugetiere befallen werden. Die Wurmeier werden in ausgereiften Bandwurmsegmenten vom infizierten Menschen oder Tieren mit den Faeces ausgeschieden und kontaminieren die Gewässer. Im Süßwasser reifen die Eier zu bewimperten Larven (Korazidien) heran; diese müssen zur Weiterentwicklung von Kleinkrebsen (1. Zwischenwirt) aufgenommen werden (Cyclops, Diaptomus spez.). Die weitergereiften Larven werden mit den Krebsen von Süßwasserfischen (2. Zwischenwirt) aufgenommen, um dort zur infektionsfähigen Larve heranzureifen (Plerozerkoid). Die adulten Würmer können jahrelang im Dünndarm überleben.

Inkubationszeit:
3-6 Wochen (Präpatenzzeit)
Symptomatik:
Meist verläuft die Fischbandwurminfektion völlig symptomlos. Der Wurm kann dabei jahrzehntelang im Dünndarm des Menschen parasitieren. Bei massivem Befall kann das Auftreten von Diarrhoen oder ein Verschluß des Gallengangs oder des Darmlumens durch ein Wurmknäuel beobachtet werden.
Diagnostik:
Nachweis der gedeckelten Eier (ähneln Trematodeneiern) oder ganzer Proglottiden im Stuhl.
Differentialdiagnose:
Infektion mit anderen Taenien
Therapie:
Praziquantel, Niclosamid
Prophylaxe, Immunität:
Ausreichendes Erhitzen von Süßwasserfischen vor dem Verzehr (mind. 56 ºC für 5 Min.) oder Einfrieren vor dem Verzehr (-18 ºC für 24 Std.). Hygienische Maßnahmen. Nach durchgemachter Infektion besteht keine Immunität.

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MG, SH, 12.09.2018